Journalist der Berliner Zeitung angegriffen: LKA ermittelt gegen zwei Polizisten

Der Videojournalist Ignacio Rosaslanda wurde von Polizisten angegriffen und verletzt. Gegen zwei Beamte wird nun wegen des Verdachts der Körperverletzung im Amt ermittelt.

Polizisten bei der Räumung der Humboldt-Universität kurz vor dem Angriff auf den Journalisten der Berliner Zeitung, Ignacio Rosaslanda.  
Polizisten bei der Räumung der Humboldt-Universität kurz vor dem Angriff auf den Journalisten der Berliner Zeitung, Ignacio Rosaslanda. Ignacio Rosaslanda/Berliner Zeitung

Das LKA Berlin hat Ermittlungen gegen zwei Polizisten wegen des Verdachts der Körperverletzung im Amt während der Räumung eines besetzten Gebäudes der Humboldt-Universität aufgenommen. Es sei möglich, dass die Untersuchungen auf weitere Polizisten ausgeweitet würden, erklärte eine Polizeisprecherin der Berliner Zeitung. Derzeit werden den Angaben zufolge zwei Strafermittlungsverfahren geführt. „Eines dieser Ermittlungsverfahren betrifft eine mögliche Körperverletzung im Amt zum Nachteil des Journalisten der Berliner Zeitung“, so die Sprecherin auf Anfrage. 

Die Berliner Zeitung hatte vergangene Woche mitgeteilt, dass ihr Videojournalist Ignacio Rosaslanda bei dem Polizeieinsatz am vergangenen Donnerstag verletzt wurde. Der Journalist hatte die Polizisten bei der Räumung im Inneren des Gebäudes gefilmt. Die Polizei schlug dem Reporter mit Fäusten ins Gesicht und fixierte ihn über mehrere Stunden mit Handschellen. Die Berliner Zeitung veröffentlichte dazu ein Video, das den Vorfall dokumentiert. Die Polizei hatte daraufhin angekündigt, Ermittlungen zu prüfen.

Propalästinensische Aktivisten hatten vergangene Woche Räume der Universität aus Protest gegen Israel und zur Unterstützung der Palästinenser besetzt. Die Universitätsleitung duldete dies zunächst und setzte auf einen Dialog mit Besetzern und Wissenschaftlern. Später wurde die Besetzung von der Polizei geräumt.

Polizeiangaben zufolge wurden etwa 170 propalästinensische Aktivistinnen und Aktivisten herausgeführt. Davon hätten sich 50 Besetzer im Hof und weitere 120 im Gebäude aufgehalten, wo sie sich zum Teil verbarrikadierten. Aktivistinnen der Gruppe „Student Coalition Berlin“ bezeichneten das Vorgehen der Polizei bei einer Pressekonferenz am Donnerstag als „brutal“.

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